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Verschiedene Ursachen von Fußproblemen

Schwerpunkt Fuß

Fußprobleme können durch unterschiedlichste Ursachen verursacht sein. Häufig liegen Überlastungen vor, wobei auch Faktoren wie z. B. Übergewichtigkeit oder berufliche Aspekte sowie sportliche Aktivitäten eine Rolle spielen.

Fußfehlstellungen

Dazu zählen angeborene Fehlstellungen, wie z. B. der Knick-Senk-Spreizfuß, aber auch die erworbenen Formveränderungen der Füße, wie der Hallux valgus (nach außen abweichende Großzehe) – der auch Spreizfußbeschwerden (Metatarsalgie) auslösen oder verstärken kann, der Hallux rigidus (Bewegungseinschränkung im Großzehengrundgelenk durch Arthrose) oder der sogenannte Schneiderballen, der Probleme im Bereich des Grundgelenkes der fünften Zehe auslösen kann. Aber auch eine Dysbalance der Muskulatur kann Fußbeschwerden verursachen.

Schmerzen an den Sehnen

Und es gibt mehrere Sehnen, die im Bereich des Unterschenkels, der Sprunggelenke und des Fußes Schmerzen verursachen können. Die bekannteste ist die Achillessehne. Korrekterweise auch zu den Sehnenproblemen zu zählen sind die sogenannten Fersenspornbeschwerden. Die typischen Schmerzen unter der Ferse, die besonders häufig direkt morgens nach dem Aufstehen am schlimmsten sind, werden durch eine mechanisch bedingte Entzündung der Fußsohlensehnenplatte (Plantarfasziitis) direkt an ihrem Ansatz am Fersenbein ausgelöst. Diese Entzündung kann mit aber auch ohne einen durch Röntgenaufnahmen nachweisbaren Fersensporn auftreten.

Wenn jeder Schritt zur Belastung wird, sollte der Fuß von einem erfahrenen Fußspezialisten untersucht werden, um die Möglichkeiten einer konservativen oder operativen Behandlung abschätzen zu lassen.

Behandlung

Sehr viele der genannten Probleme lassen sich durch eine spezifische Kombination von Maßnahmen, zu denen fast immer Einlagen gehören, nachhaltig behandeln. Bei der Plantarfasziitis (Fersenspornbeschwerden) erreichen wir in der Orthopädie FreiburgSÜD mit dieser Basistherapie Erfolgsquoten von mindestens 70-80 Prozent. Relativ selten also sind zusätzliche Maßnahmen wie die Stoßwellenbehandlung (ESWT) nötig. Mit der Stoßwellentherapie sind aber auch hohe Quoten von erfolgreicher Beschwerdelinderung möglich – auch bei Patienten, die es „eilig“ haben. Die Einlagenbehandlung alleine erfordert doch immer wieder auch etwas Geduld.

Zusätzliche Informationen erhalten Sie auf der Homepage der Gesellschaft für Fußchirurgie.

Fußfehlstellungen bei Kindern

Nicht jedes Kind mit Plattfüßen benötigt mehr Einlagen, was vor Jahren noch die Regel war. Der Grund liegt unter anderem darin, dass es auch durch konsequentes Tragen nicht möglich ist, die Kinderfüße in „normal“ geformte Füße zu korrigieren. Daher wird die Entscheidung für eine Einlagenversorgung heute etwas mehr hinterfragt von individuellen Faktoren abhängig gemacht.Bei kindlichen Fehlstellungen mit Beschwerden (Knick-Senk-Füße, Sichelfuß, selten Spreizfüße) können in fast allen Fällen maßgefertigte Schuheinlagen bereits für eine deutliche Besserung der Beschwerden sorgen. Dazu zählen auch Schmerzen am Ansatz der Achillessehne, die bei sportlich aktiven Kindern auftreten können (Apophysitis calcanei). Oft ist es durch konsequentes Tragen von Einlagen möglich, Beschwerden zum Beispiel am Knie zu lindern, die nicht direkt erkennbar im Zusammenhang mit den Füßen stehen.

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Hallux valgus

Bei dem häufig auftretenden sogenannten Hallux valgus kommt es durch eine Vielzahl von Faktoren zu einer zunehmenden Achsabweichung der Großzehe nach außen, dann zu Schmerzen durch Belastungen beim Abrollen und auch zu lokalen Druckproblemen am Fußballen. Verkürzung von Muskelgruppen, Spreizfüße, veränderter Sehnenzug, ungünstiges Schuhwerk und auch angeborene Veranlagung begünstigen das Entstehen dieser Deformität. Im fortgeschrittenen Stadium werden auch die übrigen Zehen aus ihrer physiologischen Lage verdrängt, es entstehen Deformitäten der übrigen Zehen (Hammerzehen) und Beschwerden im Mittelfußbereich (Metatarsalgie). Im Spätstadium kann eine schmerzhafte Arthrose des Großzehengrundgelenkes mit Bewegungseinschränkung auftreten. Ferner besteht das Risiko nicht- oder schlecht-heilender Wunden am Ballen.

Behandlungsmöglichkeiten

Können Halluxbeschwerden anfangs noch mit Einlagen, Zehenspreizern, Ballenhauben und angepasstem Schuhwerk oder auch Schienen gelindert werden, so bleibt im fortgeschrittenen Stadium zumeist nur noch eine operative Korrektur, um schmerzfreies Gehen wieder möglich zu machen.

Hallux Valgus Bild

Hallux valgus und Schneiderballen links vor, rechts nach operativer Korrektur;
hier war am 1. Strahl ein fixierendes Metallimplantat (Draht) vermeidbar, am 5. Strahl nötig

Operation

Die in diesem Fall häufige vorgenommene Operation besteht aus mehreren Schritten. In der Orthopädie FreiburgSÜD wird dazu nur eine Hautinzision benötigt. Zunächst erfolgt ein Weichteileingriff, das sogenannte Laterale Release. Hierbei werden an der Außenseite des Großzehengrundgelenkes mehrere Gewebestrukturen gelöst, bis ein problemloses Umbiegen der großen Zehe in eine ÜberkorrekturRichtung Innenkante des Fußes möglich ist.
Sodann wird von der Fußinnenseite aus der erste Mittelfußknochen im Bereich des Köpfchens V-förmig durchtrennt und anschließend das Mittelfußköpfchen nach außen verschoben. Durch die Kombination beider Maßnahmen lässt sich die große Zehe gerade richten und die Fehlstellung kann auf schonende und vor allem gelenkerhaltende Weise korrigiert werden. Zusätzlich wird der störende Überstand des Mittelfußköpfchens an der Innenseite (Pseudoexostose) abgetragen. Der Fuß wird dadurch nochmal etwas schmaler.

Wir versuchen, wie vom „Erfinder“ dieser Technik beschrieben, ohne Metall auszukommen (Draht oder Schraube). Die Entscheidung kann immer erst während der Operation fallen und hängt von der Stabilität der Korrektur ab. Die Wunde wird besonders aufwändig genäht, um eine möglichst unauffällige Narbe zu ermöglichen (Intracutannaht). Die knöcherne Heilung nimmt sechs Wochen in Anspruch, in denen ein sogenannter Vorfuß-Entlastungsschuh getragen werden muß.

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Hallux rigidus

Der Begriff Hallux rigidus beschreibt eine Bewegungseinschränkung des Großzehengrundgelenkes durch Arthrose. Liegt zusätzlich eine Fehlstellung der großen Zehe vor lautet die exakte Benennung Hallux valgus et rigidus.Um beschwerdefreies Gehen zu ermöglichen, kommen zunächst auch konservative Verfahren wie spezielle Einlagen oder auch Schuhzurichtungen zum Einsatz. Ferner werden die Verfahren der Arthrosetherapie angewendet (z. B. auch Hyaluronsäureinjektionen). Wenn nicht ausreichend erfolgreich, stehen verschiedene operative Verfahren zur Verfügung.

Cheilektomie

Bei der Cheilektomie handelt es sich um eine Abtragung des die Bewegung hemmenden Osteophyten (knöcherne Ausziehung) am oberen Rand des ersten Mittelfußköpfchens unter Mitnahme eines Anteils der geschädigten Gelenkfläche. Dieser Eingriff kann ambulant erfolgen und hat keine aufwändige Nachbehandlung. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Großzehengrundgelenk in einer leichten Abrollstellung operativ zu versteifen (Arthrodese). Eine im Vergleich zu den Vorgenannten neue operative Technik beinhaltet den Teilersatz des Gelenkes mit einer sogenannten Hemi-Cap-Prothese. Durch die Überkronung des Mittelfußköpfchens mit einer Edelstahlhaube ist ein beschwerdefreies Abrollen ohne Verkürzung der Zehe möglich.

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